Nachdem ich wohl oder übel meiner Familie hinterher ziehen musste, wollte ich mich wenigstens schon mal ein bisschen mit der kleinen Stadt anfreunden. Eigentlich, sah sie garnicht mal so schlecht aus, obwohl meine Heimatstadt nichts übertreffen konnte. Dort wurde ich geboren, bin dort aufgewachsen, und hatte dort mein ganzes Leben verbracht. Sogar nach ein paar Tagen, kam es mir wie eine Ewigkeit vor, die ich schon nicht mehr dort wohnte. Meine beste Freundin vermisste ich auch oft. Schließlich bin ich schon lange mit ihr befreundet, und habe sogar ein ganzes Jahr bei ihr gewohnt. Auch wenn wir oft Streit hatten, war sie der Mensch, der immer für mich da war, und mich besser kannte als mich selbst. Am liebsten hätte ich sie mit nach Claydon genommen, aber da ihre Eltern sie nicht gehen lassen wollten, konnte ich dagegen leider nichts tun, und musste sie fort gehen lassen. Da lief ich nun, durch die Kleinstadt, und blieb an einem Schaufenster stehen. Eigentlich hasste ich es nur zu gucken, aber im Moment hatte ich keine Lust auf shoppen. Alleine machte so etwas nun wirklich keinen Spaß. Meine Schwester hatte auch besseres zu tun, als sich mit mir ab zu geben. Was ich nicht verstand, aber wir hatten uns nach einem Jahr Trennung wohl zu sehr von einander entfernt. Eigentlich schade, da sie meine Schwester ist. Aber ändern konnte ich es auch nicht, außer vielleicht wieder mehr Zeit mit ihr zu verbringen, aber wenn sie keine Zeit hat, kann ich wohl nichts machen außer zu warten, ob sie vielleicht eines Tages auch einmal auf mich zu kommt und von alleine mit mir redet. Spätestens Heute Abend bei Abendessen, wenn ich sie wieder sehe muss ja etwas von ihrer Seite aus kommen, oder? Genervt von meinen Gedanken verdrehte ich die Augen und sah wieder auf ein Kleid, was auf einer Puppe hing. Den Jungen der an mir vorbei lief, bemerkte ich nicht. Erst nachdem ich mich umdrehte. Kurz sah ich in seine Richtung, aber änderte meinen Kurs nach kurzer Zeit wieder auf das Kleid im Schaufenster.

Hallo Tyler, ich bin Lola. Ja wie soll es mir schon gehen. Antwortete ich dem Jungen dessen Name Tyler war wie ich erfuhr. Ich lächelte ihm flüchtig zu und redete dann weiter. Ich bin auch neu. Also relativ neu jedenfalls. Wo kommst du denn her? Wenn ich fragen darf .. Noch einmal lächelte ich ihn an, und drehte mich dann wieder zu dem Kleid um. Was eigentlich schon ein bisschen unfreundlich war, aber zumal kannte ich den Jungen noch nicht. Außerdem hatte ich in diesem Moment mehr Interesse an dem Kleid, als an Tyler. Obwohl dieser garnicht mal so schlecht aussah, wie ich zugeben musste. Kurzer hand drehte ich mich wieder zu dem Jungen herum, und sah ihm in die Augen. Die Sonne schien in meine, womit ich meine Hand davor hielt, um nicht geblendet zu werden. Als ich meine Schwester an der anderen Straßenseite vorbei laufen sah, winkte ich ihr. Da nichts zurück kam, verdrehte ich die Augen und sah wieder weg. Ist meine Schwester so abwegig? Eingebildet? Oder Arrogant geworden? Irgendwann werde ich es schon noch heraus finden. Schoss es mir durch den Kopf und ich sah wieder zu Tyler, der immer noch vor mir stand und mich ansah, was ich irgendwie ziemlich gruselig fand. Obwohl er es wohl nur aus reiner Höflichkeit machte. Leider kann man anderen Leuten nicht hinter den Kopf gucken, wie meine Mutter immer zu sagen splegt.

Kein Problem, wenigstens jemand der sich traut mich an zu sprechen, schließlich habe ich bisher noch niemanden außer dich kennen gelernt. Sagte ich und lächelte über seinen zweite Aussage. Nein, dass sind wir ganz und gar nicht, jeden falls nicht mehr. Außerdem ist sie meine Zwillingsschwester. Wieder lächelte ich, und sah kurz zu, wie Melina an der nächsten Ecke verschwand. Ja klar. Wo möchtest du denn hin? Vielleicht kennst du dich hier ja besser aus als ich. Außer der Stadt und meiner Schule von außen, habe ich aus dieser Stadt noch nichts gesehen. Noch nicht mal mein eigenes Zimmer. Schon traurig was? Kurz wurde aus meinem Lächeln ein Grinsen, was aber auch nach kurzer Zeit wieder verschwand. Ich sah immer noch auf das Kleid, was ich aber auch wieder aus meinem Blickwinkel verschwinden ließ. Somit sah ich wieder zu Tyler, und wartete auf eine Reaktion seinerseits. Wobei ich noch nebenbei in meiner Tasche wühlte, um nach meinem Tagebuch zu sehen. Erst letztens hatte ich mir ein neues geholt. Nach dem Motto, " Neues Leben, Neuer Anfang, Neues Tagebuch " Aber wann ich damit anfangen würde zu schreiben, war mir auch noch nicht ganz klar. Schließlich musste ich erst mein Zimmer einräumen. Beziehungsweise Koffer und Kartons auspacken. Zum Glück ist meine Familie schon länger hier. Daher sieht nur mein Zimmer aus wie eine Baustelle.

Das tut mir leid. Entgegnete ich ihm nur, da ich nicht wusste was ich sonst sagen sollte. Da wir schon mal bei dem " Warum ich eigentlich hier bin " sind, ich bin hier weil mein Dad gestorben ist. Meine Mum wollte nicht mehr in Richmond leben, wo ich gewohnt habe. Ein Jahr konnte ich noch bei meiner Freundin wohnen, aber sie ist dann später auch weg gezogen leider. Somit war ich gezwungen hier her zu kommen. beziehungsweise bin. Und auf meine Schwester zurück zu kommen.. eigentlich haben wir keinen Streit. Nur wir hatten ein Jahr so gut wie gar keinen Kontakt. Das hemmt eine Beziehung schon ziemlich, oder nicht? Entgegnete ich ihm. Meinen Kopf drehte ich zum Schaufenster und dann wieder zurück. Nein danke, ich habe im Moment keine Lust auf shoppen oder ähnliches. Aber das mit dem Essen können wir gerne machen. Antwortete ich ihm, und lächelte ihn an. Eigentlich hatte ich gar nicht vor mich mit Jungs an zu Freunden, da ich immer Angst hatte mich in sie zu verlieben, aber was solls. Dachte ich mir und sah kurz auf den Boden, auf dem ich mit einem Fuß scharrte. Warum ich eigentlich an so etwas dachte, wusste ich selber nicht. Schließlich kannte ich Tyler noch nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden oder? Schoss es mir durch den Kopf. Wieder lächelte ich, und sah dann wieder hoch zu ihm. Nur gut, dass er direkt in der Sonne stand, womit sie mich nicht mehr blenden konnte.

An Krebs. Aber da möchte ich jetzt nicht so gerne weiter drüber reden okay? Entgegnete ich Tyler, und lächelte ihn an. Nein, dass kannst du nicht. Fügte ich noch hinzu, und wir gingen neben einander eine Straße entlang, die durch die gesamte Innenstadt ging. Pizza hört sich gut an. Sagte ich nach seiner Aussage, und grinste ihm entgegen. Was möchtest du später einmal machen? Also ich würde gerne nach meinem Abschluss studieren. Am liebsten Medizin, wie meine Mutter. Das wäre einfach nur der Hammer, so etwas machen zu dürfen. Du kannst so vielen Menschen helfen, die deine Hilfe brauchen. Schwärmte ich, und wartete währenddessen auf eine Antwort von ihm auf meine Frage. Kurz hatte ich ihn zwar unterbrochen, aber das macht doch nichts, oder? Schoss es mir durch den Kopf. So langsam hatte ich richtig Lust, meine Koffer aus zu packen, was ich teilweise heute Abend auch tun werde. Um so früher, um so besser! Ich kann dies schließlich nicht Wochen lang vor mich hin schieben, und alles in meinem Zimmer stehen lassen. Sehr einladend, sieht so etwas auch nicht aus. !

Danke. Murmelte ich und schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln. Football ist cool, dass habe ich früher mit einer meiner Freundinnen geguckt und einer der Spieler angehimmelt, diesen Travis Parker. Schlimm oder? Gestand ich und grinste nun. Respekt! ... Na ja geht so. Ganz so schlau bin ich nicht, aber bis jetzt hat meine Intelligens immer gereicht. Schmunzelte ich und sah zu Tyler rüber. Kurz richtete ich meine Tasche zurecht, und sah dann nach vorne. Anschließend ging ich Tyler hinterher, und setzte mich gegenüber von ihm.